2007
Das Jahr 2008 wollten wir auf ganz besondere Weise am Bodensee begrüßen. Geplant war bis Mitternacht zu tauchen und pünktlich zur Jahreswende aufzutauchen, um von einem mitgeführten Floß ein grandioses Feuerwerk zu starten.
Da Silvester diesmal praktischerweise auf einen Montag fiel, reisten die meisten schon am Freitag an, um über das Wochenende noch zwei, drei Tauchgänge zu absolvieren. Der Bodensee ist bekannt für seine niedrigen Wassertemperaturen, selbst in der warmen Jahreszeit. Dennoch wurden die Tauchgänge an diesem recht schönen Dezemberwochenende zum Erlebnis, denn die Taucher wurden mit besonders guten Sichtweiten belohnt.
Montag war dann Basteltag. Da wir in den Autos wegen Tauchgepäck keinen Platz für das Floß hatten, musste es vor Ort zusammengebaut werden. Während zwei bis drei Leute an dem Floß herum werkelten, wurden sie von den Umstehenden professionell beraten und mit ausreichend Flüssignahrung versorgt. Dank der Unterstützung durch unseren Gastwirt in Form von Werkzeug und anderen materiellen Gütern, nahm das Floß nach und nach Gestalt an. Dennoch blieb es am Ende ungewiss, ob das Floß schwimmfähig war, besonders mit der vorgesehenen Last an Feuerwerkskörpern.
Gefeiert wurde schließlich in unserer Stammgaststätte, im Seehof in Überlingen. Hier verwöhnte man uns mit einem 5-Gänge-Menü, dessen Verzehr eigentlich den ganzen Abend in Anspruch nahm.
Kurz nach 23:00 Uhr machten wir uns dann auf in Richtung Bodensee. Während die einen schon mal das Tauch-Equipment bereit stellten, legten die anderen noch letzte Hand ans Floß an. Zum Glück passten die Tauchanzüge trotz des üppigen Mahls noch und so stiegen die Taucher um halb zwölf ins Wasser. Im Schlepptau das tatsächlich schwimmende Floß.
Die Gruppe der Silvestertaucher war von ursprünglich 11 angemeldeten Teilnehmern wegen undichtem Trocki, Erkältung oder Solidarität gegenüber den Nichttauchern auf nicht mehr als 5 tapfere Taucher geschrumpft. Doch erwiesen sich diese fünf als kräftig genug, das Floß hinter sich her zu ziehen.
Pünktlich um Mitternacht wurde aufgetaucht, die Sektflaschen geköpft und es begann ein spektakuläres Feuerwerk. Durch die Spiegelung auf der Wasseroberfläche wirkten die Blitze und Feuer-Fontänen doppelt so eindrucksvoll wie an Land. Eine kleine Unterbrechung gab es, als unglücklicherweise die zum Anzünden mitgeführte Kerze ausging. Das hinderte uns jedoch nicht daran, den auf dem Floß verbliebenen Rest an Feuerwerkskörpern am Ufer zu starten.
Natürlich wurde in der Gaststätte bis in die frühen Morgenstunden weiter gefeiert.
(Sebastian Metter)
Einen Tauchgang der ganz anderen Art durften Christian und Uwe machen. Die Firma Paradies GmbH in Winnenden sprach uns an, ob wir ein Leck in ihrem Löschwassertank suchen können. Am 9. Oktober war es dann soweit. Wir trafen uns auf dem Gelände der Firma und schauten uns die Sache erst ein Mal an. Der Einstieg zum unterirdischen Tank erfolgte über einen normalen Gullideckel. Als erstes holten wir eine Wasserprobe. Nachdem diese keine Unregelmäßigkeiten ergab, wagten wir den Einstieg. Christian stieg als erster in den Schacht. Michael, der uns bei der Aktion tatkräftig half, gab mit mir das Tauchequipment runter. Vorher anlegen war nicht möglich, da der Schacht viel zu eng war um mit Equipment die Leiter herunter zu kommen. Dann stieg auch ich hinunter und wir legten unsere Ausrüstung im Wasser an – gar nicht so einfach – vom Gefühl möchte man erst mal nicht von der Leiter und dem einzigen Licht zu diesem Zeitpunkt weg.
Und dann ging es los. Als erstes umrundeten wir den Tank an der Oberfläche. Ein echtes Leck konnten wir leider so nicht feststellen. Auch beim Tauchen gab es nichts außergewöhnliches. Das Wasser war absolut klar – das hatten wir eigentlich nicht erwartet – steht das Wasser doch sehr lange Zeit im Tank. Der Boden war mit einer hauchdünnen Schicht von Roststaub bedeckt – ein unvorsichtiger Flossenschlag und sofort war eine Sedimentwolke da, die die Sicht gegen Null gehen ließ. Wir machten noch ein paar Fotos für die Firma und tauchten wieder auf. Micha nahm uns unsere Ausrüstung wieder ab.
Schade nur, dass wir das Leck nicht entdecken konnten. Aber für uns war es doch mal was ganz anderes.
Noch ein paar technische Daten des Tanks:
Durchmesser : 14 m
Wassertiefe : 4 m
Volumen : 600m³
(Jens-Uwe Henze)
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Golden Dolphin II
Am 14. Juni traten elf Vereinsmitglieder und zwei Gäste die Reise ins Land der Pharaonen an. Doch es war nicht das großartige Kulturerbe Ägyptens das uns lockte, sondern viel mehr eine Tauchsafari im Roten Meer. Ziel waren die vom Massentourismus noch weitgehend verschonten St. John’s Riffe weit im Süden Ägyptens.
Nach vier Stunden Flug und weiteren viereinhalb Stunden Busfahrt erreichten wir schließlich Marsa Alam. Obwohl es schon dunkelte und im Hafen mehrere Schiffe vor Anker lagen, fiel uns die “Golden Dolphin II” wegen ihrer Größe sofort ins Auge. Sie sollte für die nächsten 7 Tage unser zu Hause sein. An Bord empfingen uns unsere Guides, Moritz und Hasem, und weitere sieben Tauchbegeisterte. Die Crew sorgte dafür, dass unser Gepäck sicher an Bord gelangte. Wie es sich herausstellte waren unsere Mitreisenden alle deutschsprachig, Deutsche und Österreicher.
Pro Tag waren 4 Tauchgänge geplant. Am ersten Tag verzichteten wir allerdings auf den Nachttauchgang, denn wir wollten auf Empfehlung unserer Guides die St. John’s Riffe möglichst schnell erreichen.
Der Tag auf der Golden Dolphin begann schon sehr früh. Bereits 5:30 holte ein kräftiges Klopfen und ein freundliches aber dennoch lautes “Good Morning” auch den letzten Langschläfer aus seinen Träumen. Vor jedem Tauchgang rief die Schiffsglocke zum Briefing auf dem Zwischendeck.
Das Briefing wurde im Wechsel mal von Moritz und mal von Hasem gehalten. Moritz ist Deutscher, was für die weniger Sprachgewandten unter uns von Vorteil war. Hasem stammt aus Kairo und spricht fließend Englisch. Außerdem versteht er auch Deutsch und spricht sogar ein paar Brocken unserer Sprache. Seit unserem Besuch dürfte auch “Linsespätzle mit Soidewürschtle” zu seinem Wortschatz zählen. Die beiden ergänzten sich bestens und waren für uns nicht nur Guides, sondern auch Apotheker, Übersetzer und erster Ansprechpartner für sonstige Belange.
Direkt nach dem Briefing ging es aufs Taucherdeck zum Anrödeln. Auch hier erwartete uns jede Menge Komfort, denn niemand musste sich allein in den engen Anzug quälen oder sich gar mit dem störrischen Rückenreißverschluss plagen. Auch beim Anlegen der Ausrüstung war sofort eine helfende Hand zur Stelle, so dass man nur noch ins Jacket schlüpfen musste. Überflüssig zu sagen, dass die Flossen nahezu ohne eigenes Zutun an die Füße gelangten. Somit wurde das Tauchen für uns fast nur noch aufs Vergnügen reduziert.
Unter Wasser bot sich uns eine bunte Welt aus Hart- und Softkorallen, Schwärme von Makrelen und Barschen und natürlich die üblichen Riffbewohner wie Clownfische, Blaupunktrochen, Docktorfische, Drachenkopffische, Drückerfische, Moränen, Papageienfische und Rotfeuerfische. Ab und an begegneten uns auch Napoleonfische, Barrakudas, Schildkröten und auch ein Manta war einmal zu sehen. Beim Nachttauchgang bei Wadi Gimal Dahira konnten wir einen Seehasen beobachten. Außerdem gab es hier Strahlenfeuerfische in Massen. mehr...
(Sebastian Metter)
Am 29. April fuhren rund 25 Taucher mit Familie zum Antauchen an den Baggersee Fuchs&Gros in Eggenstein-Leopoldshafen (bei Karlsruhe). Da dieses Jahr schon lange sommerliches Wetter herrscht, war der See verhältnismäßig warm. Zumindest an der Oberfläche zeigte mancher Tauchcomputer 25 Grad Celsius. Dies änderte sich in 10m Tiefe jedoch schnell auf 12 Grad. Deshalb tauchten die meisten auch mit Trocken- tauchanzügen. Das bedeutet, man wird nicht nass und kalt wird es höchstens um den Mund herum.
Bei diesen Temperaturen ist tauchtechnisch sehr viel Betrieb. Es gibt zwar am Wochenende eine Beschränkung auf 30 Taucher am Tag, aber dies wurde die letzten Wochen sicherlich auch immer erreicht. Dadurch war die Sicht am Einstieg und weit in den See hinaus teilweise unter 2 Meter.
Kam man in die klaren Ecken, konnte man Krebse, Jungfische und vielleicht auch einen Hecht entdecken.
In kleinen Gruppen von bis zu 4 Tauchern versuchte jeder diese Bereiche zu finden.
Aufgrund der Trockenheit beschloss die Truppe, nicht zu grillen. Dennoch musste niemand verhungern. Jeder brachte etwas mit. Bei verschiedenen Salaten, Brot und anderen Leckereien erzählte man sich dann, die Erlebnisse.
Insgesamt war es ein gelungener Tag, wo jeder auf seine Kosten kam und auch bei schlechter Sicht Spaß hatte. (Sabine Miczek)
Für alle Kaltwassertaucher ist dies die erste Möglichkeit zum Tauchen im Jahr. Wobei hier nicht nur das Tauchen auf der Tagesordnung steht - es ist schon ein Gaudi, wenn mehrere Hundert Taucher dieses Fest veranstalten. (Jens-Uwe Henze)