2005
Es war ein kalter Halloweenabend. Aber bei einem kleinen Feuer und Speis und Trank war es trotz dieser Temperaturen ein lustiger Abend.
Am 21.September machten sich 6 begeisterte Taucher auf den Weg nach Schottland um in der Bucht von Scapa Flow das heiß geliebte „Kalt-Tief-Dunkel-Tauchen“ zu praktizieren und nebenbei noch ein paar versunkene Schiffe zu erkunden.Den größten Teil unseres Tauchequipments hatten wir vorab in einer Gitterbox per Spedition zur Tauchbasis geschickt.
Vorab sei gesagt, ja man kann in Schottland Ende September seinen Sommerurlaub verbringen, wenn man aber Anfang Oktober zurück in Deutschland ist, kommt dort das Sommerfeeling erst richtig auf.
Wir starteten also zu unserem 14-stündigen Marathon Trip. Start war die S-Bahn zum Flughafen in der kräftig gefrühstückt wurde und eifrig Kofferpacktipps ausgetauscht wurden, von „seid ihr sicher, dass ihr auch wirklich Klamotten dabei habt“ über „wie das maximale Gewicht hat Euch nicht ausgereicht?“ Abflug war in Stuttgart über London, Aberdeen nach Kirkwall. Fast hätten wir auf dem letzten Flug ein Buddy-Team verloren. Auf Zuruf wollten sie dann aber doch wieder ins Flugzeug steigen, was bei den Stewardessen und Passagieren für allgemeines Gelächter sorgte.
Am Flughafen von Kirkwall ging es dann weiter zum Mietwagen. Die Erklärungen vom Mietwagenverleiher mussten auch für eine gelernte Fremdsprachenkorrespondentin mehrmals wiederholt werden. Glücklicherweise gewöhnt man sich aber relativ schnell an das am-Stück-runtergerasselte-Englisch-mit-dem-gerollten-R. Zum Linksfahren sei gesagt, es ist machbar, nur als Beifahrer vermisst man das Lenkrad. Aber vorsichtig, denn wenn man sich gerade nichts dabei denkt, kann es sein, dass man kurzweilig zum Geisterfahrer wird.
Unser Hotel (oder auch die Kneipe, in der wir wohnten ) das „Ferry In“ hatte eine sehr gemütliche, landestypische Bar mit sehr gutem Whiskey und oftmals Lifemusik, die noch nachts auf dem Zimmer genossen werde konnte. Aber so hatte jedes Zimmer seine Besonderheit, die einen waren ausquartiert im Gebäude gegenüber, der andere hatte exklusive Generatorengeräusche, teilweise musste man sich auch Toilette / Bad teilen. Aber die leckeren Kekse, Tee und sogar Kaffee auf den Zimmern machten vieles wieder wett.
Den ersten Tag haben wir erstmal mit Sightseeing, Sightdrinking, Sighteating und Sightstauning verbracht. Da die Insel und die Sehenswürdigkeiten überschaubar sind, haben wir wohl auch so gut wie alles Wichtige gesehen. Angefangen von den Berühmtheiten, die auf jedem Souvenir verewigt sind wie „Ring of Brodgar“ - ein paar im Kreis aufgestellte Hinkelsteine -, Scara Brae - eine ausgegrabene Stadt über dessen Bewohner man nicht soviel weiß- , viele Hügelgräber sogenannte Tombs, über Elvis dem Aal, der in einem zum Aquarium umgebauten LKW lebt bis hin zu den Guillemot Vögeln, die unter Wasser gern mal für Pinguine gehalten werden und den süßen Seehunden, die oftmals interessanter als so manches Wrack sein können. Die Highlands sind landschaftlich ein Augenschmaus, grüne Hügel soweit das Auge reicht, steil abfallende Klippen an die ganz tief unten die Wellen donnern. Ein Foto hätte uns fast unfreiwillig einen Mitreisenden gekostet, wo hingegen es bei einem anderen fast den Anschein hatte, als würde er alles darum geben einmal hinunter zu springen. Trotz der berauschenden Landschaft muss es doch ein paar gefährliche Tiere auf der Insel geben, anders konnten wir uns die vielen an- und abgenagten Tierknochen nicht erklären.
Für den Menschen gibt es viele Rinder und Schafe auf der Insel, aber oftmals bestand unser Menu aus „Soup of the day“ die sehr lecker ist, auch wenn oftmals nicht ganz klar war aus was sie bestand, Haddock (frittierter oder geräucherter Fisch), Steak, das aber preislich in keinem Vergleich zu der Vielzahl der Rinder stand, die es auf der Insel gibt, Lasagne zu der es auch gern mal eine Portion Pommes gibt, die größer als die Lasagne ist. Pasta gab es natürlich auch, wobei da manchmal mehr Krabben als Nudeln drin sein können. Einmal wagten wir uns auch an das National Gericht „Haggis“, das eigentlich gar nicht so schlecht schmeckt, außer man weiß, dass es sich um Schaafsinnereien handelt. Aber man kann es sich auch schon beim Frühstück gut gehen lassen, das recht englisch ist, Toast, gebackene Bohnen, Spiegelei, Rührei, Speck, für die Gesundheitsbewussten gab es aber auch Cornflakes.
Den Durst am Abend löscht man am besten mit dem einheimischen Scapa Special Bier und einem Scapa Whiskey.
Nun aber zu dem, was manche Leute am wichtigsten empfinden, dem Tauchen: Scapa Flow war um 1900 der Hauptstützpunkt der englischen Kriegsflotte im Atlantik. Nach dem 1.Weltkrieg sollte die deutsche Hochseekriegsflotte ursprünglich an die Siegermächte ausgehändigt werden. Der Kommandeur der Flotte, Admiral von Reuter befahl aber letztendlich die Selbstversenkung. Aus diesem Grund liegen in Scapa Flow so viele gesunkenen Schiffe, die alle deutsche Namen haben, wie SMS Kronprinz Wilhelm, SMS Cöln, SMS Karlsruhe. Unser Tauchboot hieß „Karin“ und kam ursprünglich, man soll es nicht glauben, aus Hamburg. Die Besatzung John und Little John waren zwei sehr entspannte Menschen. Unserem Kapitän John Thornton war die planerische Genauigkeit der Deutschen und die alles-im-voraus-wissen-wollen Mentalität wohl etwas schleierhaft, insbesondere wohl auch dadurch das unserem Besuch mehrere Emails und ein Telefonanruf vorausgingen. Nachdem hatte wohl ein Mitglied von uns den panic-maker Ruf schon weg.
Das Briefing war unmissverständlich und beinhaltete oftmals: rein springen und an der Boje abtauchen. Absolut unabdingbar ist dabei, dass man mit einem Trocki taucht, denn das Wasser hat ca. 12-13°C. Wer in Schottland tauchen lernt, lernt auch automatisch mit einem Trocki zu tauchen, Nasstauchanzüge sind gänzlich unbekannt. Die funktionierende Ausrüstung mit 2 unabhängigen Stufen, sowie Lampen sollten kein Thema sein. Auch eine Rettungsboje ist unabdingbar, da oft starke Strömung herrscht und die Wellen so hoch sind, das es schon passieren kann das die Crew einen nicht sieht, sollte man etwas weiter weg auftauchen. Auch wenn man runter kommt, sollte man genug Blei mitnehmen, sonst kann es passieren, dass man beim Auftauchen auf den letzten Metern einen ungewollten Aufstieg macht. Glücklicherweise gibt es für kleinere Missgeschicke eine Sauerstoffflasche an Board.
Hier die wichtigsten Daten zusammen gefasst:
Wassertemperatur: 12-13°C
Sicht: meistens 8-10 Meter
Wetter: sonnig - andauernder Nieselregen
Lufttemperatur: 14-16°C.
Unterwassersehenswürdigkeiten: Riesenkrabben, Seesterne, Robben, Vögel, Fische.
Die favorisiertesten Wracks:
SMS Cöln: 1.Deck ist fast komplett zu betauchen, große Öffnungen
SMS Brummer: sehr gut zu betauchen
Weniger Sehenswert:
Gobernador Bories: im Gegensatz zu den anderen Wracks sehr schlecht erhalten, sehr starke Strömung. Beim Abstieg sollte man das Seil keinesfalls loslassen
Nitrox oder Trimix wird empfohlen
Tauchtiefe: meistens 33-38 Meter, SMS Karlsruhe liegt bei ca.25-27 Metern. (Karen Kojer)
Am Wochenende des 15./16. Oktobers 2005 fanden sich einige Tauchmitglieder im Feuerwehrgerätehaus in Schwaikheim zu einem Erste-Hilfe-Kurs des DRK ein. Mit ein bisschen Ernst aber auch viel Spaß wurde unter fachlicher Anleitung beatmet, verbunden, gelauscht. Mit Theaterblut und Schminke wurden Unfälle sehr realistisch dargestellt und teilweise einzeln oder in Paaren/Gruppen musste darauf reagiert werden. Die Beteiligten waren dabei aber immer froh, dass es sich nur um Übungsfälle handelte. Vom Fixer über abgetrennter Finger zum Schlaganfall war alles dabei, so dass die Teilnehmer nun nicht nur bei Tauchunfällen sondern auch bei sonstigen Vorkommnissen bestens gerüstet sind. Der Spaßfaktor wurde dabei aber nie aus den Augen verloren und für manchen Lacher wurde gesorgt.
Zusammen mit Tauchlehrer Michael Paas und Jens-Uwe Henze tummelten sich am Samstag Vormittag, dem 27. August über 30 Kinder im Alter von 8-12 Jahren im Korber Freibad. Natürlich waren auch viele Helfer des Tauchclubs Korb dabei. Denn ein paar Regeln gibt es trotz aller Sicherheiten. Außerdem will doch jeder wissen, wie man sich unter Wasser unterhält. Ganz schön kalt wars auch. Das Wetter spielte zwar mit, aber das Wasser und auch die Luft waren nicht gerade warm. Den Spaß konnte dies jedoch nicht verderben.
Ein Kind nach dem anderen, aufgeteilt in 2 Gruppen, wartete nach einer kurzen Einweisung am Beckenrand. Gut ausgerüstet mit Flossen, Taucherbrille und der ca. 12kg schweren Tauchausrüstung auf dem Rücken ging es dann ab in die Tiefe des Bades. Auf ein bis zwei Runden durchs Bad, gesichert durch Michael und Jens-Uwe, durfte sich jeder auch noch eine kleine Stärkung unter Wasser angeln. Hinterher schaute man in glückliche Gesichter mit klappernden Zähnen. Stolz zeigte jeder seine Urkunde über die erfolgreiche Teilnahme. Es ist gar nicht so leicht, unter Wasser einfach weiterzuatmen. Manchmal spielt der Kopf nicht mit und trotz größter Mühe hält man die Luft an.
Trotz der Kälte waren teilweise auch Wiederholungstäter dabei, denn es war nicht das erste Mal, dass der Tauchclub Korb im Rahmen des Schülerferienprogrammes Schnuppertauchen für Kinder anbot. Die Meinung unter den Kindern war einhellig: „Das macht Spaß, wir wollen nächstes Jahr wieder kommen.“