2010

Ausflug Thunersee

Das Pfingstwochenende 2010 wurde von der Kalt –, Dunkel - und ab und an auch ein bisschen Tief Fraktion des TC Korb genutzt um einen Ausflug an den schönen Thunersee in der Schweiz zu unternehmen. Da einige von uns am Freitag noch arbeiten mussten ging es mit 2 VW-Bussen zwischen 16 und 17:30 Uhr auf die ca. 400 km lange Anreise. Bedingt durch den Pfingstreiseverkehr war es dann schon recht spät bis wir an unserem Ziel, dem Berghuesli in Heiligenschwendi, ankamen.

Das Berghuesli ist ein ca. 80 Jahre altes Holzhaus das zwei recht moderne Ferienwohnungen beherbergt. Die größere der beiden war mit 8 Betten in 4 Zimmern für uns reserviert.

Nach dem Bezug der Zimmer, dem üblichen Austauschen von Taucherlatein und dem einen oder anderen vorgezogenen Dekobier ging es dann bald ins Bett, um am nächsten Morgen halbwegs pünktlich um 8 Uhr am Frühstückstisch sitzen zu können.

Nach diesem ging es dann zu unserem ersten Tauchplatz, der nach den Massen an Ameisen sehr treffend als Ameiseneck bezeichnet wird. Wir hatten Glück und konnten noch zwei Parkplätze ergattern. Das Highlight dieses Tauchplatzes ist ein Canyon der sich von ca. 18 Metern bis auf ca. 45 Metern senkrecht zum Ufer einschneidet und dann in eine wunderschöne Steilwand einmündet.

Nach dem Tauchgang besuchten wir dann die Tauchbasis von Richard Studer, die Crazy Divers in Hilterfingen, wo wir dann auch sogleich herzlich empfangen wurden und unsere Tauchflaschen zügig wieder füllen lassen konnten. Neben Luft gibt es bei Richard auch jedes andere Gas, das das (Tech-)Taucherherz begehrt und das zu äußerst fairen Preisen. Richard betreibt eine Füllstation wie es sie in Europa wohl sonst nicht viele gibt. Mehrere Kompressoren von Bauer, Coltri und L&W sorgen mit Luftlieferleistungen zwischen 250 und 600 Litern die Minute dafür, dass die riesige Speicherbank immer mindestens einen Druck von 250 Bar aufweist. Zusätzlich gibt es weitere Speicher für Nitrox 40, eine Membrananlage, eine Beimischanlange sowie diverse Booster und ähnliches.

Wir wurden dann auch noch in die Außenfüllanlage eingewiesen, so dass wir auch in Richards Abwesenheit zumindest Luft jederzeit nachfüllen konnten.

Neben der Gaslogistik hat Richard auch noch Ausrüstung jeder Art im Verleih und außerdem ein kleines Tauchboot mit dem Ausfahrten zu Tauchplätzen unternommen werden können, die nicht vom Ufer direkt zu erreichen sind. Doch dazu später mehr.

Der zweite Tauchgang an diesem Tag führte uns zum Tauchplatz Stampbach. Hier mündet ein Bachlauf in den See, was zu sehr interessanten Formationen unter Wasser führt. Neben der beinahe schon obligatorischen tollen Steilwand gab es zum Beispiel auch noch eine kleine Grotte.

Am zweiten Tag ging es morgens zu einem der bekanntesten, aber auch berüchtigsten Tauchplätze des Thunersees. In Sichtweite der Beatenbucht gelegen befindet sich der Tauchplatz Fischbalme, dessen auf ein paar Metern beginnende und erst bei rund 150 Metern endende Steilwand leider immer wieder Unfälle herausfordert, wenn Taucher sich überschätzen oder mit unpassenden Gasgemischen und/oder zu kleinen Gasvorräten hohe Tiefen aufsuchen, die sich hier eben sehr leicht erreichen lassen. Andererseits ist es eben auch toll, wenn man nicht riesige Strecken tauchen muss, um auf Tiefe zu kommen, sondern sich einfach die Wand „runterfallen“ lassen kann. Zudem ist diese hier auch noch einfach unglaublich schön, so dass hier geniale Tauchgänge garantiert sind, so lange man eben innerhalb seiner Grenzen bleibt.

Der Nachmittags-Tauchgang wurde dann mit dem bereits erwähnten Tauchboot zu den Schwefelquellen im Thunersee unternommen. Dieses einzigartige Naturschauspiel ist zudem mit Maximal-Tiefen von 15 Metern auch für ungeübtere Taucher geeignet.

Bei diesen Quellen strömt kristallklares Quellwasser in den See ein, was zur Bildung von Kratern und im Bereich der Einströmung zu Sichtweiten von 30 Metern führt. Auch bei schlechter Sicht im restlichen See ist dieser Tauchplatz wohl ideal um trotzdem noch an gute Sichtverhältnisse zu kommen.

Am letzten Tag wurde dann aufgrund der Parkplatzsituation noch mal ein Tauchgang an der Fischbalme unternommen (nicht das wir uns darüber jetzt beschwert hätten ;-))

Anschließend ließen wir den Ausflug mit einem leckeren Mittagessen von der speziellen Taucherkarte des Stella del lago in Hilterfingen ausklingen. Dieses leckere italienische Restaurant hat eine spezielle Karte für Taucher mit großen Portionen und günstigeren Preisen.

Die Rückreise verlief glücklicherweise bei allen ohne Probleme.

Insgesamt war es für alle ein tolles Wochenende! An dieser Stelle vielen Dank an Uwe für die mal wieder spitzenmässige Organisation. Weiterhin geht ein Dankeschön an den Thunersee und zwar an die Betreiber des Berghuesli und natürlich auch ganz besonders an Richard von den Crazy-Divers für die herzliche Aufnahme und die absolut fairen Preise für Füllungen und Verleih.

Für uns steht schon fest, dass wir sicher nicht zum letzten Mal an diesem schönen See zum Tauchen waren!   (Tobias Enge)

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