2008
Am Samstag war es wieder soweit: Morgens, Autos beladen und los ging´s auf die Autobahn Richtung Österreich. Durchs grüne Allgäu, hinein ins schöne Tirol, über den Fernpass nach Imst und dann nach Haiming.
Nach einigem Suchen war dann auch die Rafting-Alm gefunden und wir konnten auch schon unsere Zelte aufbauen. Etwas mehr Wohnkomfort gab es in den Zimmern und Hüttenlager.
Danach war etwas Entspannung angesagt. Das kam für die Kinder natürlich nicht in Frage. Während sich die Erwachsenen bei Bier und Sekt über das kommende Abenteuer unterhielten, wurde bei den Kids Ball gespielt.
Am Nachmittag bekam jeder seine „Neoprenhaut“ und einen Helm. Anschließend ging es mit dem Bus zum Raftingeinstieg nach Imst.
Die Gruppe wurde auf zwei Rafts und ein Otter verteilt und jeder bekam ein Paddel. Es folgte die obligatorische Einweisung durch die Guides.
Anschließend mussten die Rafts zum Wasser getragen werden, was jedem Teilnehmer den Schweiß auf die Stirn trieb. Die erfrischende Abkühlung gab es beim anschließenden Bad im Inn. Nach dem kühlen Vergnügen wurden die Rafts bemannt und die Fahrt begann.
Unterwegs gab es dann kleinere Wasserschlachten und die Besatzungen der Rafts wurden etwas durch getauscht. Auch dass einige mehr oder weniger absichtlich ins Wasser fielen kam vor, aber immer war ein Boot in der Nähe und die Leute wurden aus dem Wasser gezogen.
Nach einer kurzen Schwallstrecke gab uns der Guide die Anweisung, hinter dem nächsten großen Felsen ins Kehrwasser zu fahren. Hier standen schon andere Rafts und wir stiegen aus und machten die Boote fest. Einer der Guides postierte sich mit seinem Wurfsack etwas weiter flussabwärts. Wir stiegen auf den großen Felsen und sprangen in das kühle, tiefe, reißende Wasser. Mit ein paar Schwimmzügen waren wir nach dem Auftauchen wieder am sicheren Ufer. Der Wurfsack wurde glücklicherweise nicht gebraucht, vermittelte aber ein sicheres Gefühl.
Danach ging es weiter flussabwärts, über hohe Wellen und wuchtige Schwälle. Als das kleine Otter in ein starkes Kehrwasser geriet und erst nicht von selber frei kam, stoppte ein Guide sofort sein größeres Raft, bereit zu helfen. Glücklicherweise war dies nicht notwendig, und die Fahrt konnte fortgesetzt werden.
Die Brücke in Haiming markierte den Ausstieg. Nachdem alle Boote zurück zur Rafting-Alm gebracht waren, liefen wir zurück zur Brücke. Nach alter Tradition wurde aus ca. 6m Höhe in den Fluss gesprungen und sogar die Kleinsten machten mit. Die waghalsigsten kletterten sogar auf den ca. 10 m hohen Brückenbogen um von dort zu springen. Natürlich wurde weiter flussabwärts mit dem Wurfsack gesichert, so dass keiner verloren ging.
Beim anschließenden Barbeque wurde kräftig zugelangt, da jeder hungrig war, nach einem solchen Tag. Am Abend wurde an der vorhandenen Kletterwand ein Seil befestigt und nun konnte jeder seine Kletterkünste unter Beweis stellen. Vor allem die Kinder waren davon so begeistert, dass sogar nach einbrechender Dunkelheit bei Scheinwerferlicht noch geklettert wurde.
Die Nacht war kurz, da sich noch andere Gruppen auf dem Platz befanden und diese bis spät feierten. Nach dem Frühstück wurden die Zelte abgebaut und es ging zurück Richtung Deutschland.
An der Zufahrt zum Blindsee stoppte dann die ganze Kolonne von 6 Fahrzeugen wie geplant und wir fuhren nach Vorzeigen der Tauchgenehmigungen den schmalen Weg hinunter zum See. Bei strahlendem Sonnenschein und sehr warmen Temperaturen, waren wir natürlich nicht die einzige Gruppe am See. Doch auf dem groß angelegten Parkplatz war genügend Platz und wir begannen die Ausrüstung zusammen zu bauen.
Es war schon etwas komisch sich bei den warmen Temperaturen in einen dicken Anzug zu zwängen. Doch ab einer Tiefe von ca. 5 m war die Sprungschicht im Bergsee erreicht und das Wasser wurde plötzlich richtig kühl. Durch die große Anzahl der Taucher am See war die Sicht etwas trüber als wir es vom letzten Mal in Erinnerung hatten. Trotzdem faszinierten uns die vielen Baumstämme, welche wie Mikadostäbchen am Grund liegen. Es wurden auch einige Fische gesichtet und so wurde auch dieser Tauchgang zum Erlebnis.
Als wir auftauchten waren dunkle Wolken aufgezogen und ein Gewitter kündigte sich an. Die Ersten konnten sich noch im Trockenen umziehen und ins Auto flüchten, die letzten Taucher die aus dem Wasser kamen, warteten das Ende des Gewitterschauers ab und zogen sich dann erst um.
Hier trennten sich die Wege. Während sich der Großteil der Gruppe auf den Heimweg machte, statteten die einen dem Plansee einen Besuch ab und die anderen beendeten das Wochenende mit einer Canyoningtour in der Nähe der Zugspitze.
(Christian Metter)